Erfolgreicher Saisonstart in Riccione (Italien)

13.05.2021 | Von Christopher Balz

Die Wellen haben sich zur großen Erleichterung von Mareike im Vergleich zum Vortag beruhigt, die Aufregung darüber, dass die Profis direkt nebenan in der Startbox stehen, ist (bei ihr) fast genauso groß wie die über das nahende Schwimmen.

Gestartet wird immer in Gruppen von fünf Sportlern im Abstand von zehn Sekunden. Die Masken dürfen erst unmittelbar vor dem Start abgenommen werden. Der Anfang der 1,9 Kilometer, die in L-Form geschwommen werden, geht Michael und Mareike überraschend leicht von der Hand. Am Rückweg dann die Quittung: Gegenströmung, Gegenwellen und Gegenwind. Mareike schluckt einiges an Salzwasser (16 Grad, gut gekühlt). Michael: „Wellen? War da was?“. Er hat aber am Ende 300 Meter zu viel auf der Uhr...

Alles in allem können beide sehr zufrieden mit ihrer ersten Disziplin sein. Mareike kommt nach knapp 50 Minuten aus dem Wasser („Ich bin froh über alles, was unter einer Stunde ist.“), Michael nach 43. Danach geht es zunächst durch den fiesen tiefen Sandstrand knapp einen Kilometer in Richtung Wechselzone.

Auf der Radstrecke sind beide dann so richtig in ihrem Element. Die recht technische Strecke mit knapp 800 Höhenmetern, engen Kurven und einigen Speedbumps, die auch dem Lenker des späteren Gewinners Thomas Steger ziemlich zugesetzt haben, führt malerisch in die Republik San Marino. („Malerisch“ ist dort auch manchmal der Asphalt.) Der wechselnde Wind stört kaum, auch wenn er teils recht heftig bläst, die zwei Freisinger bringen ordentlich Watt aufs Pedal. Nur als Sebi Kienle, Pablo Dapena Gonzales oder Andi Böcherer beim Überrunden an ihnen vorbeiziehen, sieht es aus, als würden sie stehen. Bei den Verpflegungsstellen dauert es etwas länger als gewohnt, verschraubte Flaschen müssen selbst gegriffen und auch geöffnet werden. Gleiches gilt nachher auch fürs Laufen. Trotzdem freuen sich beide über ihren guten Radsplit: Nach 3.05 Stunden (Mareike) und 3.09 Stunden (Michael) sind beide bis über beide Laufräder grinsend wieder zurück in der Wechselzone.

Den Halbmarathon starten Michael und Mareike sehr moderat, mit dem Ziel, auf den letzten Kilometern noch Kraft zum Steigern zu haben. Ihr Plan geht auf, sie werden auf den vier Runden Pendelstrecke immer flotter, gönnen sich jedoch an den Verpflegungsstellen kurze Gehpausen (Mareike auch noch einen Dixiestopp). Ob die Zuschauer hier alle eigentlich zu einem Haushalt gehören? Jedenfalls ballen sich an der sonst recht eintönigen Laufstrecke ziemlich viele Fans, die die Triathleten lautstark anfeuern. Den Sportlern hilft`s, dem Virus hoffentlich nicht... Getragen vom Gejubel und den eigenen Emotionen ging es für beide mit Gänsehaut nach 1.59 Stunden (Michael) und 2.01 Stunden (Mareike) Laufzeit bzw. einer Gesamtzeit von 6.03 Stunden (Michael) und 6.09 Stunden (Mareike) ins Ziel, wo noch vor der Medaille eine neue Maske überreicht wurde.

Am Folgetag hat der Wind noch etwas mehr zugelegt, die Wellen sind wieder etwas größer als am Vortag. Mareike hat Sonnenbrand an den Schultern, Michael im Nacken – und beide haben immer noch das Dauergrinsen nach ihrem erfolgreichen Rookie-Einstand auf der Mitteldistanz im Gesicht. Und ja, es hat einen riesigen Spaß gemacht!

Da Mareike 6. in ihrer Altersklasse wurde, hat sie gemäß Richtlinien einen Slot für „The Championship“ in Samorin/Slowakei (Challenge Mitteldistanz Weltmeisterschaft) Ende August gewonnen. Damit ist klar, wo Mareikes zweite Mitteldistanz stattfindet. (Anm. d. Red.)

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