Raphaela und Andrea beim 3MUC Triathlon München

01.09.2019

Raphaela und Andrea beim 3MUC Triathlon München an der Regattastrecke Oberschleißheim

Ende August fand der 3MUC Triathlon München statt, der an der Regattastrecke Oberschleißheim ausgetragen wird. Erfolgreich mit dabei aus der Freisinger Triathlontruppe waren Raphaela und Andrea über die Olympische Distanz (1,5 km - 40 km - 10 km).

Einen ausführlichen Rennbericht mit Eindrücken vom Wettkampf gibt es im Folgenden von Raphaela, also aus erster Hand, zu lesen:

Bei strahlendem Sonnenschein und mit etwas Bauchflattern fuhren Andrea und Raphaela am Morgen des 25.08.2019 zur Regattastrecke Oberschleißheim. Bereits um 9 Uhr war hier Stimmung angesagt. Es hatte kaum Wind, die Wege zwischen Startnummernausgabe, Umkleiden und Wechselbereichen waren alle kurz und stressfrei zu erreichen und das Wasser des Regattasees war mit 19 Grad angenehm für Neo-Schwimmer - ein rundum angenehmer Wettkampfort. Aber vor dem Start hieß es zunächst einmal Wechselzonen einrichten.

Punkt 10 Uhr ging es los! Die "Waschmaschine" startete. Raphaela hatte sich beim Schwimmstart etwas sehr ambitioniert ganz vorne eingeordnet und infolgedessen hatte sie ordentlich Wasser zu schlucken und nach Luft zu schnappen. Mithalten klappte bis zur Halbzeit der eineinhalb Kilometer langen Schwimmstrecke, doch leider lief dann Wasser in die Schwimmbrille, so dass sie schlecht sehend etwas im Zickzack zu schwimmen begann. Nach einem Geraderücken der Brille fand sie glücklicherweise ein paar Füße vor ihr, die sie mit mehr Sicherheit wieder zurück zum Ufer brachten - und siehe da, welch Überraschung: 1500 m in 24 Minuten! :-).

Bei Andrea, die ganz neu in Abteilung des TSV Jahn Freising Triathlon ist, lief es etwas entspannter ab. Noch nicht so vertraut mit der "Waschmaschine" zum Schwimmstart, suchte sie von Beginn an ihren eigenen Rhythmus. So konnte sie erfolgreich nach 29 Minuten das Wasser verlassen. Nach dem Schwimmen hieß es für beide Mädels, schnell in die Wechselzone, raus aus dem Neo wurschteln und ab auf's Rad!

Raphaela dachte zunächst, dass sie mit ihren Beinen keinen Druck geben könnte, da sie etwas langsamer losfuhr als bei den beiden anderen Olympischen Distanzen in diesem Sommer. In der zweiten von acht Runden um die Regattaanlage stellte sich dann heraus, dass dies dem harten Schwimmen geschuldet war. Nach einigen Schlucken von der "Iso-Plörre" (aus Not selbstgemischt mit Honig, Magnesium, Salz und Natron, zwar wirksam, aber geschmacklich pfui) und einer Runde tiefem Atmen ging es wieder. Bald wurde auf den Geraden mit 38 km/h geballert. Eine große Unterstützung war hier auch Philipp, Raphaelas Freund, der als Staffelradler noch am Streckenrand auf seinen Einsatz wartete, und immer wieder brüllte: "Gib Gas, es sind nur wenige Frauen vor dir!" Die Radstrecke um den Regattasee ist einerseits perfekt flach und es herrschte nur sehr schwacher Wind, andererseits weist die Straße teils einige Unebenheiten auf. Zudem muss man alle 2,2 km zwei 90° Kurven fahren. Aber das sind wohl Luxusprobleme, die Höhenmeter beim Allgäutriathlon zum Beispiel kosten sicher mehr Körner ;-). Andrea jedenfalls genoss die Radstrecke, da man stets Übersicht bewahrte und sie die Unebenheiten ohne Lenkeraufsatz besser wegsteckte als andere - eine positiv denkende Wettkämpferin eben :-).

Vom Rad steigend begegnete Raphaela dem nächsten Hindernis zu Beginn der Wechselzone: Ein älterer Herr hielt sie an und monierte, dass sie eine Uhr anhabe und technische Hilfsmittel im Wettkampf nicht erlaubt seien. Raphaela überlegte verdutzt, ob Garmin-Uhren wohl als das neue "Doping" gewertet würden, besann sich aber und lief dem Herren doch lieber schnell davon. Nur etwas Verwirrung war geblieben, denn sie rannte erst einmal in den falschen Gang zwischen den Radständern und hängte ihr Rad auch noch falsch herum ein. Bereit zum Loslaufen wurde sie von einem Wettkampfrichter angehalten, um dies zu korrigieren. Etwas gehetzt drehte sie das Rad und rannte mit einer 4er-Pace los. Endlich nur noch laufen, ihre Lieblingsdisziplin! Ab Kilometer drei stellte sie jedoch fest, dass bei knapp 30° Laufen mit hohem Tempo doch nicht ganz so schön ist wie gedacht. Der Schweiß floss, das Laktat spross und das Tempo litt! Obendrein liefen kurz darauf zwei Damen, die offensichtlich schneller konnten, an Raphaela vorbei. "Nicht demotivieren lassen, Radeln und Schwimmen liefen besser denn je, jetzt bring das Ding nach Hause", lautete Raphaelas Mantra auf der zweiten Hälfte der Laufstrecke. Auf ihrer letzten Laufrunde und Andreas vorletzten begegneten sich die beiden noch kurz und feuerten sich gegenseitig an.

Im Ziel angekommen und nach Luft schnappend war Raphaela überglücklich. Sie konnte ihren Augen nicht trauen: 2 Stunden 12 Minuten für eine olympische Distanz! Das hätte sie sich nicht träumen lassen! Zur Belohnung gab es gleich am HEAD-Stand eine neue Schwimmbrille gegen zukünftiges Beschlagen und Wassereintreten. Insgesamt durfte Raphaela bei der Siegerehrung auf das Treppchen, da sie in ihrer Altersklasse den zweiten Platz erreichte und Gesamtfünfte in der Damenwertung wurde. Als Preis gab es zwei Mal Pulver für je 10 Liter Iso zum Anmischen - nie wieder Honig-Isoplörre, yeah, welch ein Tag!

Auch Andrea war glücklich über ihre zweite gefinishte Olympische Distanz überhaupt und errannte sich mit 46 Minuten auf den abschließenden 10 Kilometern noch den sechsten Platz in ihrerer Altersklasse. Sie hatte die Atmosphäre beim 3MUC Triathlon genossen und ist voll motiviert für kommende Vereinstrainingseinheiten.

Insgesamt haben das Wetter und das Veranstaltungsgelände mit den kurzen Wegen viel dazu beigetragen, dass es ein schöner Triathlontag wurde! Mir hat es sehr gut gefallen und ich denke, im nächsten Jahr bin ich wieder mit dabei!

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