Chris rockt Roth

10.09.2021 | Von Christopher Balz

Nach der pandemiebedingten Absage 2020 und der Verschiebung 2021 auf den 5.9. war Chris Freisings „Last man standing“ in Roth – der einzige Starter des TSV Jahns, der die ganze Distanz in Angriff nahm. Für Chris war es zudem die erste Langdistanz überhaupt.

Um 7:15 Uhr fiel für Chris der Startschuss über die 3,8 km im Main-Donau-Kanal. Der Start erfolgte dabei in Blocks mit ca. 150 Athleten im Wasser. Die Schwimmstrecke war mit nur zwei Wendepunkten gespickt und man konnte sich gut am Kanalufer orientieren. Dies war auch sehr wichtig, weil das Wasser mit 19 Grad deutlich wärmer als die Luft (ca. 11 Grad) war und man durch den auftretenden Nebel über dem Wasser kaum die Bojen erkennen konnte. Als Chris nach 1:13 Std aus dem Wasser stieg, war ihm klar, dass das nicht ganz das war, was er schwimmen wollte, aber dann kam seine Paradedisziplin – das Radfahren.

In der ersten Stunde auf dem Rad musste Chris einige Athleten vor sich überholen, um seine anvisierte Pace konstant fahren zu können. Nach der bekannten Serpentinenabfahrt (nach Greding) hatte Chris dann weitestgehend freie Fahrt und beschloss Ende der ersten Runde, die zweite etwas mutiger anzugehen. Kurz nach Thalmässing auf der zweiten Runde war Chris etwas unaufmerksam und erkannte durch gesenkten Kopf nicht, wie er einem vorausfahrenden Athleten etwas zu nahe kam. Dazu kam noch das Pech, dass genau in diesem Moment ein Kampfrichter vorbeifuhr, der ihm sofort die blaue Karte zeigte. Chris konnte seine fünfminütige Zeitstrafe nur wenige hundert Meter später in einem Penaltyzelt absitzen, wo ihm auch nochmal klar gemacht wurde, dass in Roth zusätzlich zu der Zeitstrafe auf der Laufstrecke ein Strafkilometer gelaufen werden muss. Mit viel Wut über sich selbst und die Situation im Bauch fuhr Chris dann wieder los und erreichte die zweite Wechselzone mit einer Radzeit von 4:43 Std (166,6 aufgezeichnete Kilometer). Damit fuhr er von allen männlichen Finishern (über 1000, inkl. Profis) die 157. schnellste Zeit.

Im zweiten Wechselzelt dehnte Chris sich noch kurz auf, um geschmeidig loslaufen zu können. Bereits kurz vor km 2, konnte er dann auch auf den Strafkilometer abbiegen und das schnell hinter sich bringen. Von da an lief er locker und kontrolliert bis zur Halbmarathonmarke, wo ihm eine plötzlich auftretende Übelkeit einen Ausflug in die Büsche bescherte. Von da an hieß es kämpfen -eine weitere Stärke von Chris. Trotz eines ständigen Lauf- und Gehwechsels auf der zweiten Hälfte verlor Chris nur eine halbe Stunde auf seine anvisierte Marathonzeit und lief diesen in 4:18 Std.

Kurz vor dem Ziel feuerten ihn seine Vereinskameraden, die in der Staffel am Start waren (gesonderter Bericht), nochmal kräftig an und Chris lief über beide Backen strahlend nach 10:22 Std über die Ziellinie.

Wer die Erlebnisse und Emotionen von Chris etwas ausführlicher nachlesen möchte, wird in seinem Blog fündig. Link: http://christopherbalz.de/2021/09/08/challenge-roth-wenn-traume-wahr-werden/

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